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Programmheft
Work, Bitch!

THE PRESENT hat Anfang April in der KIEZKAPELLE geweint und getrauert um die Welt, die nicht so bleiben kann wie sie ist. Nun hat das Vokalensemble sich aus dem Tal der Tränen herausgekämpft, Kraft gesammelt und stürzt sich in die Arbeit. Im Trainingslager der Transformation wird Solidarität geübt, Individualismus ausgeschwitzt, werden Hierarchien eingeebnet – und doch entkommt das Ensemble dem Hamsterrad der Überforderung nicht. Denn die Weltrettung präsentiert sich schwieriger als gedacht. Aber wieso soll man das auch immer alleine schaffen? Können sich da nicht diese sogenannten „anderen“ drum kümmern? Das Ensemble ist erschöpft, will schon aufgeben, auf jeden Fall eine Pause – und wächst dabei dann doch noch über sich hinaus. Denn auf dem Gelände der FLOATING UNIVERSITY, dem Regenwasserrückhaltebecken des Flughafens Tempelhof, wird klar, wir alle müssen uns vernetzen mit dem (Öko-) System, das uns umgibt:

Schauen Sie einmal nach rechts. Da stand noch vor wenigen Monaten ein Schilfgürtel. Entgegen der Bemühungen des Floating e.V. und ohne Benachrichtigung des Umweltamts wurde er vollständig von den technischen Instandhaltern des Beckens abgetragen. Was das wohl für die Bewohner*innen bedeutet? Gibt es ihn noch, den Teichrohrsänger? Beobachten Sie einmal Ihre Umgebung – im Februar war das Becken noch überflutet. Sehen Sie den Blutweiderich? Ist hier noch Wasser? Im letzten Jahr laichte dort der Teichfrosch beziehungsweise der Rana-Esculenta-Vererbungskomplex. Beton schlägt Ökosystem. Graue Infrastruktur schlägt Kultur- und Lernort. Aber wir schlagen zurück.

© Thomas Koy

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