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Programmheft Gegengift

© Matthias Heyde

EINLEITUNG

Erschöpft von nebulösen Multikrisen, vergifteten Debatten und dem Sumpf des Alltags? Wir auch. Doch keine Sorge, denn unsere jungen Hoffnungsritter*innen sind seit über einem Jahr gemeinsam mit Profi-Sänger*innen, in Kooperation mit Wissenschaftler*innen der TU Berlin und dem Pilz-Kunst-Labor sowie in Begleitung der UdK auf der Suche nach dem GEGENGIFT.

Während die Hoffnungsritter*innen sich durchs Moor kämpfen, waten wir aktuell auch im realen Leben durch eine „flood of shit“, wie Ex-Trump-Berater Steve Bannon sein System der Desorientierung nennt. Doch genau wie die Hoffnungsritter*innen auf der Bühne übt sich auch das Team der Neuköllner Oper in unterschiedlichen Strategien auf der Suche nach Hoffnung. In der Fiktion wie in der Realität spielen Gemeinschaft, kollektives Arbeiten, Wissenstransfer, Vertrauen und der Mut für neue Wege eine zentrale Rolle – und natürlich die Welt der Pilze…

Sechs Ansätze der Hoffnung

Wie?

Wie erzählen wir Hoffnung in Zeiten, die dunkler und enger werden und in denen der Individualismus bis hin zu Vereinzelung und Einsamkeit denen in die Hände spielt, die die Macht auf sich vereinen?

Wer?

Wer nimmt die Hoffnung und wer kann sie geben? Ist es der Held, der auszieht, das Fürchten zu lernen? Ist es die Mother of Dragons im Kampf um den Thron? Wer zieht das Schwert aus dem Stein?

Kollektives Sammeln

In der gesamten Workshop-Phase ab Oktober 2024 war die Autorin Vera Schindler mit Regisseur Bjørn de Wildt, Komponist Yuval Halpern und allen 10 Darstellenden sowie den Studierenden und wissenschaftlichen Expert*innen im Austausch. Und hat gesammelt. Die Figuren entstanden in diesem Team im Prozess durch die Geschichten der Darstellenden in den Proben.

Die sechs Hoffnungsritter*innen

Vera Schindler könnte in dieser Phase fast als „Sammlerin der Hoffnung“ bezeichnet werden. Denn es kristallisierten sich sechs Ansätze der Hoffnung heraus, die sich in den sechs Hoffnungsritter*innen widerspiegeln: Hoffnung durch Gemeinschaft (Rafa und sein Streben nach Gemeinschaft), Hoffnung durchs Tun (Kian und sein Aktivismus), Hoffnung durch Wissenstransfer (Malia als wandelndes Lexikon), Hoffnung durch Vertrauen ins Schicksal (Eleni und ihre Tarotkarten), Hoffnung als Wiederentdeckung der Intuition (Jona und ihre Hinwendung zum Bauchgefühl), sowie Hoffnung als Hingabe an die Erde (Laila und ihre Rückbesinnung auf die Natur).

Jede*r weiß um die Macht des Heldenepos. Doch Vera Schindler suchte mit dem Team der Jungen NKO nach alternativen Erzählungen, die sich weniger um unbegrenztes Wachstum, menschliche Vorherrschaft oder die Wiederherstellung vermeintlich „guter alter Zeiten“ drehen.

Der Mensch, die Tragetaschentheorie und der Kompost

So ist GEGENGIFT für die Autorin „eine Forschung nach neuen Erzählungen und anderem Denken“ und zudem inspiriert von Ursula K. Le Guins „Tragetaschentheorie der Fiktion“. Diese Theorie versucht Menschheits-Geschichte(n) nicht im Sinne von „er kam, sah und siegte“ (Expansion, Imperialismus, Unterdrückung) zu erzählen. Stattdessen bietet sie einen neuen Blickwinkel auf die Vor- und Frühgeschichte, als Menschen viel eher Sammler*innen als Jäger*innen waren. Nicht lange Stöcke, Speere, Schwerter waren die Werkzeuge, sondern Taschen. Doch, wie Le Guin feststellt, ist es natürlich schwieriger „eine wirklich fesselnde Geschichte [darüber zu erzählen], wie ich einen wilden Hafer in die Knie gezwungen habe und ihn dann im Triumph nach Hause gebracht habe“, als den Kampf mit dem Mammut heroisch auszuschmücken. GEGENGIFT versucht es trotzdem.

In diesem Zusammenhang steht hier auch die schiere Idee des Menschen als Individuum, als Protagonist*in, als Held*in, zur Debatte. „We are compost, not posthuman“, schreibt Donna Haraway in ihrem letzten Buch “Unruhig bleiben. Die Verwandtschaft der Arten im Chtuluzän“ und meint damit nicht zuletzt eine bescheidenere Haltung des Menschen als Teil der Welt, nicht als ihre*n Herrscher*in. Die Biotechnologin Prof. Dr. Vera Meyer geht noch weiter und lässt experimentelle Gedanken zu, die einen Perspektivwechsel erlauben. So könnte beispielsweise der Mensch auch als umgebende Umwelt für Pilzstrukturen betrachtet werden.

Sind wir also immer schon viele?

Vera Schindler probiert diesen Gedanken in einer Szene aus, in der ein Pilz als multipler Organismus beginnt zu sprechen. In der Umsetzung entwickelte sie eine Grammatik des „Wir“, die auch das Aktive und Passive infragestellte. Und nicht nur in den Pilzen findet sich die Frage nach dem Handeln wieder, sondern auch in der Figur der Nebula. Sie wird von den Hoffnungsritter*innen herbeierzählt. Ihrerseits erzählt Nebula den verschlungenen Weg der Figuren vorbei an einem spielsüchtigen Orakel, einem dominanten Bauchgefühl und der indifferenten Natur, die Leben schenkt und nimmt, im Kreislauf, der nicht wertet und der nie endet.

Und wie geht das nun mit der Hoffnung? GEGENGIFT zeigt sechs Ideen, kollektive Erkenntnisprozesse jenseits der einen Heilsbringer*innen-Figur und schließlich das Ende der Täuschung. „Eine Geschichte entsteht, indem man sie erzählt“, sagt eine Figur. „Es gibt keinen Weg, der Weg entsteht beim Gehen“, sagte ein Dichter (Antonio Machado: Caminante no hay camino).

Musikalischer Organismus und Multiperspektivität

Statt sich ein einziges Genre für musikalisch dominant zu erklären, fiel die Entscheidung ganz pilz-getreu auf einen multiperspektivischen Ansatz, der Widersprüche nicht nur aushält, sondern stark macht. Die professionellen Sänger*innen sind entsprechend paritätisch mit Musical- und Opernstimmen besetzt. Unterschiedliche Stimm- und Klangqualitäten ergeben sich außerdem aus der Zusammenarbeit von Mitgliedern der Jungen NKO mit den ausgebildeten Künstler*innen. Daraus ergibt sich für die Kompositionen von Yuval Halpern eine Mischung, die in ihren Widersprüchen ein rundes Ganzes bildet: Ein vom Reggae beeinflusster Pop-Song trifft auf Musical-Parlando-Phrasen. Die Arie für das „Bauchgefühl“ und die „Natur, die sich selbst rettet“, trifft auf den requiemartigen Chor des Optimismus. Klangliche Erinnerungen an Leonard Bernstein tauchen auf und verschwinden wieder und Yuval Halpern findet eine musikalische Sprache, in der Gegensätze ihren gleichberechtigten Platz finden.

Ein Pilz entsteht – und ein dezentrales Musiktheater der kollektiven Fäden

Flora, Fauna, Funga – Bühnenstar?

Lange unterschätzt und dann fast schlagartig als Rettung der Welt erkoren: Pilze, Fungi, Zwischenwesen voller Gegensätze – und unsere vernetzte Spätmoderne sucht nach biotechnologischen wie gesellschaftlich-philosophischen Antworten in der widersprüchlichen Welt der Pilze. Einige sind hochgiftig, andere als antibiotischer Wirkstoff Penicillin zugleich DAS Gegengift schlechthin. Sie vereinen Leben und Tod sogar innerhalb eines Organismus. Sie sind sesshaft wie Pflanzen und gleichzeitig näher mit den Tieren verwandt. Ihre gleichaussehenden Fruchtkörper bestehen aus bis zu 23.000 Geschlechtern. Ein Pilz bildet das größte Lebewesen der Erde: Es ist ein Hallimasch in Oregon und der ist so groß wie 1200 Fußballfelder[1]. Und gleichzeitig gibt es Pilze, die so winzig sind, dass man sie mit bloßem Auge nicht erkennen kann. Allein auf unserer Haut an der menschlichen Ferse leben ca. 80 und im Zehenzwischenraum um die 40 Pilz-Gattungen. Der Pilz wie das Theater bringen Welten hervor, sind mit einem Wort der Anthropologin und Pilzforscherin Anna Tsing, „welterzeugend“.

Was erfahren wir uns über uns selbst, wenn wir über pilzige Widersprüche, Gleichzeitigkeiten, die Realität und die Bühne nachdenken?


[1] https://www.helmholtz.de/newsroom/artikel/der-groesste-organismus/#

Die Sporen auf der Pilz-Lamelle bereiten sich vor

Pilze sprechen miteinander und kennen bis zu 50 Wörter. Das fand ein Forscher anhand von elektronischen Signalen und mathematisch-linguistischen Modellen im Jahr 2022 heraus.[1] Miteinander sprechen über Arten, Sparten, Grenzen hinweg ist eine Disziplin, die aktuell etwas in Vergessenheit geraten zu sein scheint. Wir trainieren sie umso intensiver. Im Februar 2024 startete das transdisziplinäre Projekt von Neuköllner Oper und ihrem Theaterjugendclub, der Jungen NKO, der TU Berlin und dem Pilz-Kunst-Labor in der MITKUNSTZENTRALE im Haus der Materialisierung. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Biotechnologin Prof. Dr. Vera Meyer im Rahmen der WUNDERKAMMER-Reihe sollte das Wesen der Pilze mit ihrer wissenschaftlichen Beratung nun auch auf die große Bühne gelangen. Nur in welcher Form? Als Text? Protagonist*in? Requisit? Bühnenbild? Finden wir eine gemeinsame Sprache?


[1] https://www.geo.de/natur/schlaue-pilze–sie–sprechen–mit-bis-zu-50-woertern-31764836.html

Die Sporen verteilen sich im Wind

Das erste Treffen zwischen künstlerischem Team der NKO und den Biotechnolog*innen der Angewandten Molekularen Mikrobiologie findet im März 2024 in den Räumen der TU in unmittelbarer Nähe zu den Pilzlaboren statt. Hier wächst der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) auf Resten von Agrarprodukten wie Hanfspänen und revolutionieren ganz still und leise bei kuschligen Temperaturen die Materialforschung und das Bauwesen. Nach der Erforschung möglicher Anwendungen im Bereich Dämmung, z.B. als Ersatz für Styropor im Hausbau, soll hier an der Neuköllner Oper das Pilzmaterial auf Bühnen-Tauglichkeit getestet werden. Der Zunderschwamm, der den Kern der hiesigen Forschung bildet, ist wasserabweisend, schwer brennbar, leicht und recht stabil. Kann also das Bühnenbild komplett aus diesem Pilz gebaut werden?

Das beraten wir im April 24 in noch größerer Runde mit Wissenschaftler*innen und Pilz-Künstler*innen im Haus der Materialisierung. Dort angesiedelt befindet sich das Pilz-Kunst-Labor als Teil der MITKUNSTZENTRALE. Hier treffen sich jeden Mittwochnachmittag Studierende und alle Pilzbegeisterten und experimentieren mit Pilzwachstum und Materialkreisläufen. Zudem wurden auch Studierende des interdisziplinären Masterprogramms Design and Computation von TU Berlin und UdK Berlin unter der Leitung von Prof. Albert Lang mit der Faszination für die experimentelle künstlerische Forschung an der Welt der Fungi angesteckt und untersuchten Möglichkeiten und Unzulänglichkeiten der KI im Bereich der Pilzsensorik und -signalgebung.

Aus den Sporen werden Fäden im Erdreich

Aus Ideen wachsen erste konkrete Projekte. Im Sommer 2024 beginnen Workshops zwischen den künstlerischen Departments wie Bühne, Kostüm, Text und Studierenden u.a. aus Biologie, Architektur und Materialwissenschaft, die sich in der Kooperation mit der Neuköllner Oper engagieren.

Mit Kostümbildnerin Gwendolyn Noltes wird ab Juni über Monate daran geforscht, wie Pilzmaterialien in ein Kostüm eingearbeitet werden können. Noch gibt es kein Textil aus Pilz – daran forschen andere Arbeitsgruppen – aber mit den Studierenden wird getestet, ob Accessoires wie Knöpfe, Bordüren und andere Schmuck-Elemente aus Pilz-Komposit oder auch Farbstoffe entstehen können. Ginge man nun einer linearen, kapitalistischen Verwertungslogik nach, müsste man retrospektiv dieses Unterfangen als weniger erfolgreich bezeichnen – die Materialien sind zu instabil, nicht waschbar, zu klein für die Bühnenwirksamkeit. Teilweise müssen die Pilz-Experimente weggeworfen werden, da ein „feindlicher“ Schimmelpilz die Objekte überfällt. Wissenschaftlich und künstlerisch ist der Erkenntnisgewinn für ein neues Materialfeld jedoch enorm.

Bühnenbildnerin Charlotte Morache arbeitet mit dem technischen Leiter des Projekts Sylvain Faye und den Wissenschaftler*innen der TU an der Umsetzung der Bühnenbild-Ideen. Ein halbes Jahr früher als sonst muss das Bühnenbild entwickelt sein, damit über den Sommer die Pilz-Substanzen schon wachsen können. Es werden Holzrahmen entwickelt, in deren Form dann die Pilz-Verbundstoffe hineinwachsen können. Hier ging es für Charlotte Morache viel darum, Vertrauen in diesen völlig unbekannten Prozess zu entwickeln, denn Farben, Struktur und Form sind bei diesem Naturstoff noch nicht komplett beeinflussbar.

Mit den Studierenden im Pilz-Kunst-Labor werden größere Objekte auf Basis des Zunderschwamms entworfen und es findet viel Austausch statt zu den Bedingungen des Materials „Pilz“ und den Anforderungen der Bühne. Die Ideen der Studierenden gehen von LED-beleuchteten Röhren aus Pilz-Material über pilzbewachsene überdimensionierte Kabeltrommeln bis hin zu kleinformatigeren Ausstellungsobjekten wie Vasen und Stühlen, die auch schon im Februar 2025 präsentiert wurden.

Mit Autorin Vera Schindler trifft sich eine Gruppe Studierender, um zu erforschen, wie aus Perspektive der Pilze geschrieben werden kann. In Vorbereitung auf die Musiktheater-Produktion beschäftigen sie sich mit der Frage, welche Art von komplexem Denken wir benötigen, um zukunftsfähig zu sein oder zu werden. Dazu lesen sie Literatur und schreiben eigene Kurztexte, die das Verhältnis von komplexen inhaltlichen Strukturen und der Zweidimensionalität von Text untersuchen. Zudem werden myzel-inspirierte Themen weiterentwickelt wie zum Beispiel kollektives Wachstum, Sterblichkeit, Kreislaufdenken und Gleichzeitigkeit, die dem Pilz-Organismus innewohnen. Denn wie wir in Zusammenarbeit mit Vera Meyer lernen konnten: „filamentös [also fadenförmig] wachsende Pilze – so wie unser Zunderschwamm – sind praktisch unsterblich. Sie vermehren sich über Spitzenwachstum (wie bei einer Pflanzenwurzel), d.h. die Spitze der Hyphe [Zellstruktur des Pilzes] wächst und wächst und wächst. Dabei kann der ältere Teil von ihr im Myzel schon absterben.“[1]


[1] Zitat aus Mail an Autorin Vera Schindler von Prof. Dr. Vera Meyer

Entstehung eines Fadengeflechts mit vielen Zellkernen

„Um Informationen auszutauschen, nutzen Pilze elektrische Impulse, die durch fadenförmige Strukturen, so genannte Hyphen geleitet werden. Schon länger bekannt ist, dass Bäume sich solche unterirdischen Netzwerke zwischen ihren Wurzeln zunutze machen. Etwa, um sich gegenseitig vor Schädlingen zu warnen.“ [1]

So wie Pilzfäden sich im Boden verknüpfen und verweben und viel-geschlechtliche, arten-und-sparten-übergreifende Verbindungen eingehen, individuelle Fäden zu einem gemeinsamen Organismus werden, vernetzten sich Wissen, Ideen, Inspirationen immer weiter, immer multiperspektivischer. Bei einer Zwischenpräsentation zeigen die Studierenden der Gruppen aus TU und Pilz-Kunst-Labor ihre sprudelnde Kreativität in 21 Projektideen, die auch das künstlerische Team für die nächste Phase inspirieren. Denn ab Oktober 2024 beginnt die szenisch-musikalische Workshop-Phase mit sechs jungen Darstellenden der Jungen NKO und vier professionellen Sänger*innen in der Probebühne der Neuköllner Oper.

Der FRuchtkörper WÄchst

Im Probenprozess mit den Performer*innen entstehen die Figuren des Stücks, Szenen, die mit Pilzen interagieren, ein Penicillin-Rap, eine eigene Pilz-Grammatik, die das „WIR-Denken“ in den Vordergrund rückt. In einigen Workshops sind Vera Meyer und ihr Team dabei und geben wertvollen Input zu GEGENGIFT als „Work-in-progress“. Parallel wachsen Pilz-Paneele in den Laboren der TU, wo ein angestelltes Team aus Studierenden unter Leitung von Vera Meyer und Bertram Schmidt unermüdlich die Pilze in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung betreut. Am Ende werden wir ein Bühnenbild aus Holzkonstrukten, die übrigens allesamt Pilze beinhalten, und spezifisch angepassten Platten aus Pilzkomposit auf der Bühne bewundern können.
Gleichzeitig entwickelt Regisseur Bjørn de Wildt Choreografien und schräge Szenen und Komponist Yuval Halpern passt die Songs weiter dem bis zur letzten Minute sich verändernden Bühnenstück an. So kommen die unterschiedlichen Fäden, die sich in zeitversetzten Stadien der Entwicklung befinden, zusammen und stecken schließlich ihren sichtbaren Kopf aus der Erde.

Prof. Dr. Vera Meyer über „Die Welt der Pilze“ – aus „Operate with Fungi“ (2024)

Was können wir von Pilzen lernen? Nun, sie sind seit Jahrmillionen auf dieser Erde und haben eine Artenvielfalt entwickelt, die der Artenvielfalt der Tiere in nichts nachsteht; haben gelernt zu überleben, indem sie mit anderen Mikroorganismen wie Bakterien, aber auch mit Pflanzen und mit Tieren symbiotische Gemeinschaften pflegen; haben gelernt, Stoffwechsel zu perfektionieren und die Elemente des Lebens wie Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Phosphor, Schwefel gemeinsam mit anderen mikroskopischen und makroskopischen Lebewesen in einem permanenten Kreislauf sich gegenseitig zur Verfügung zu stellen. In der Welt der Funga, die so stark verflochten ist mit der Welt aller anderen Lebewesen auf dieser Erde, gibt es keine Müllhalden, kein grenzenloses Wachstum, keine Dominanz einer oder weniger Arten, sondern es gibt ein gemeinschaftliches Leben und damit Überleben, ein gemeinschaftliches Nutzen von Ressourcen, eine gemeinschaftliche Entwicklung. Eine Ko-Evolution, die geprägt ist durch ein Miteinander statt Gegeneinander. Das mag vielleicht zu romantisierend klingen, aber die Welt der Funga ist ein Sinnbild par excellence, wie ein “diverses Wir“ eine größere Wirkmacht entwickelt und damit eine höhere Überlebenschance hat als das „individuelle Ich“.

[…]

Im Zeitraum 2022 bis 2024 haben viele Akteur_innen aus den Künsten, dem Design, der Architektur, den Wissenschaften und der Zivilgesellschaft gelernt, wie Pilz kultiviert und aus ihnen gemeinschaftlich Biomaterialien mit belastbarer, aber auch ästhetischer Qualität entwickelt werden können. Aus anfänglicher Neugier der Beteiligten […] wurde handwerkliche Expertise. Aus anfänglichem Staunen Erkenntnis. Aus künstlerischen Impulsen wissenschaftliche Erkenntnis und technologischer Fortschritt. Aus dem Weckruf „Achtung, Pilze!“ reifte somit ein Thema heran, welches nun im breiten gesellschaftlichen Diskurs angekommen ist und gleichermaßen als utopischer wie auch realistischer Weg für eine bessere Zukunft verstanden wird.

[…]

Die Welt der Funga als Vorbild für ein anderes, nachhaltiges Wirtschaften, ein achtsames, demokratisch-solidarisches Miteinander, eine andere (Alltags-) Ästhetik.

BETEILIGTE

KOMPOSITION/MUSIKALISCHE LEITUNG Yuval Halpern TEXT Vera Schindler REGIE Bjørn de Wildt BÜHNE Charlotte Morache KOSTÜM Gwendolyn Noltes DRAMATURGIE Änne-Marthe Kühn PRODUKTIONSLEITUNG / REGIEASSISTENZ Sandra M. Heinzelmann WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG Prof. Dr. Vera Meyer

MIT Corinna Buchholz, Chantale Nurse, Markus Teichert, Vivian Yau und den Mitgliedern der Jungen Neuköllner Oper: Kamil Saad Ahmad, Nele Langner, Johanna Lanzky, Helena Marte, Viktor A. Voigt und Lena Wetzel sowie den Musikern Omri Abramov, Ori Davidson, Vid Jamnik und Doron Avraham Segal

TECHNISCHE PRODUKTIONSLEITUNG Sylvain Faye LICHT Christian Maith TON Ronald Dávila Dávila BÜHNE Gregor von Glinski, Ralf Mauelshagen, Pet Bartl-Zuba, Marc Schulze, Sacha Seymour Faye ABENDTECHNIK LICHT Moritz Schick, Ralf Arndt ABENDTECHNIK TON Ronald Dávila Dávila, Klim Losovskii, Sebastian Vivas Sánchez, Stefan van der Burg, Sören Schwedler KOSTÜM Christina Kämper (Leitung), Kathy Tomkins AUSSTATTUNGSASSISTENZ ElenaGorlatova MASKE Anne-Claire Meyer ABENDSPIELLEITUNG Regina Triebel, Sophie Reavley REGIEHOSPITANZ Khashayar Tajik ÜBERSETZUNG ÜBERTITEL Renée Stulz EINRICHTUNG ÜBERTITEL Kathrin Grzeschniok OPERATOR ÜBERTITEL Anaise Kliemann, Renée Stulz PROGRAMMHEFTTEXTE Änne-Marthe Kühn

KOOPERATIONSPARTNER

Mitkunstzentrale

Die MITKUNSTZENTRALE ist ein Ort der Begegnung, des Austausches, der kollektiv entwickelten Wissensproduktion, der Begriffsschärfung und der Zusammenarbeit an klimasensiblen künstlerischen Objekten und Arbeitsweisen. Wir verstehen uns als Zentrale der skulpturalen Gemeingüter, hergestellt durch künstlerische Praktiken des Recyclings von Materialien, Ideen und Geschichten. 

PILZ KUNST LABOR

Das Pilz Kunst Labor wird in Kooperation mit dem Institut für Angewandte und Molekulare Mikrobiologie (Prof. Dr.-Ing. Vera Meyer, Lena Heber, Dr. Bertram Schmidt) und der MITKUNSTZENTRALE (Erik Göngrich, Valeria Fahrenkrog und Nora Wilhelm) seit 2021 entwickelt.

Pilze werden genutzt, um die Reste der Reste aus dem Haus der Materialisierung zu verbinden und über weitere Nutzungskaskaden nachzudenken. Gleichzeitig soll Wissen auf Augenhöhe generiert werden vom singulären Do it yourself zum Do it together von Student, Dozentin, Künstler, Wissenschaftlerin, Bürgerwissenschaftlerin oder Designer.

Mitwirkende IN DEN WORKSHOPS IN TU BERLIN UND PILZ KUNST LABOR

GEGENGIFT entstand unter Mitwirkung

von Studierenden der Technischen Universität Berlin
sowie der Universität der Künste,
von Berliner Bürgerwissenschaftler:innen,
von Künstler:innen der Mitkunstzentrale aus dem Haus der Materialisierung
sowie wissenschaftlicher Begleitung seitens des Fachgebietes Angewandte und Molekulare Mikrobiologie der TU Berlin. An den Workshops beteiligt waren

Kamil Ahmad
Aleksandra Atanasova
Phetcharin Bartel
Maria Ciepielowsk
Till Einfeldt
Finn Emmrich
Maryam Fateminia
Johanna Ficht
Sofia Finkelstein
Konstantin Garck  
Andrew Gennett
Annabell Geyer
Antonia Geyer
Lara Geyer
Jan Gieseler
Erik Göngrich
Georg Haase
Marianne Häußler
Paul Hesse
Sabine Horlitz
Rand Bou Hassoun
Callum Huber
Franeka Johne
Maria Kaminska
Ronja Kirchheim
Marleen Kotzur
Aaron Kraus
Nele Langner  
Helena Marte
Ronja Möbius
Sarah Möller
Sheronk Morsi
Josephine Mutzke
Tamara Nunez-Guitar
Jakob Olsson
Sarah Omar
Tabea Pietsch
Tamara Pilz-Hunter
Nele Regehr
Zoe Rompe
Johanna Rummel
Bertram Schmidt
Yelizaveta Selivanova
Erik Schönlein
Marc Stussall
Minh Trinh
Lena Wetzel    
Nora Wilhelm
Ann-Kathrin Wolf
Astrid Zander
Philip Zimmer

BIOGRAFIEN

Bjørn de Wildt | Regie

© Gwendolyn Noltes

Bjørn de Wildt wurde 1980 in Stavanger, Norwegen geboren, wuchs in den Niederlanden auf und schloss 2008 sein Regiestudium an der Fontys Theaterakademie in Tilburg ab – eine Zeit, in der er sich nebenbei intensiv mit dem Züchten von Pilzen und dem sorgfältigen Mischen szenischer Gifte beschäftigte.

Er entwickelte Theaterproduktionen für Festivals und die freie Szene, unterrichtete an der Hochschule Utrecht – wo seine Studierenden lernten, wie man eine Inszenierung mit einem feinen Hauch Myzel durchzieht.

Seit 2011 lebt er in Berlin und arbeitet als freier Regisseur und Theaterpädagoge. Hier kultiviert er Stoffe (sowohl inhaltlich als auch biologisch), die wachsen, wuchern und manchmal auch betäuben. Seine Zusammenarbeit mit der Neuköllner Oper, dem Theater Strahl und dem Jungen Deutschen Theater ist dabei geprägt von einem dramaturgischen Mikrobiom aus Risiko, Rätsel und Raserei.

Die Produktion ORPHEUS OPTIMAL mit dem Jungen Ensemble der Neuköllner Oper wurde 2019 zum Theatertreffen der Jugend und dem Rampenlichter Festival eingeladen.

Heute verbindet Bjørn seine Leidenschaft für starke Bilder, stille Gärprozesse und wirkungsvolle Wirkstoffe zu Inszenierungen, die nachwirken. Manchmal lange. Manchmal plötzlich.

Yuval Halpern | Musik

© Thomas Koy

Yuval Halpern lebt seit 2006 in Berlin, wo er sein Studium der Medienmusik-Komposition an der Musikhochschule Hanns Eisler unter der Leitung von Prof. Maria Baptist mit Diplom abschloss. Vorher machte er seinen Bachelor in zeitgenössischer Komposition am Koninklijk Conservatorium in Den Haag, Niederlande, unter der Leitung von Gilius van Bergijk. 

Neben Musiktheater und Filmmusik komponiert Yuval auch konzertante Stücke. Batman at the Checkpoint mit dem Original-Soundtrack von Yuval gewann den Today Award der Berlinale 2012. Mit dem Stück Post Nuclear Love ist er Preisträger des Berliner Opernpreises 2016. Seit September 2016 ist Yuval musikalischer Leiter und Komponist des Jungen Ensembles Neuköllner Oper Berlin.

 Als Sänger und musikalischer Leiter von Sistanaglia, einem iranisch-israelischen Musikensemble ist Yuval u.a. an der Berliner Philharmonie, der Hamburger Laeizhalle und im Münchner Prinzregententheater aufgetreten. Seit Januar 2023 ist er Chorleiter vom Berliner Chor Acappelli und Voices of Pankow.

VERA SCHINDLER | Text

© Marina Woodtli

Vera Schindler, geboren 1992, studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin, sowie Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Schon während ihres Studiums gewann sie 2018 den Sonderpreis des deutschen Kinder- und Jugendtheaterpreises. Ihr erstes abendfüllendes Stück Gigiwonder. Die Geschichte eines Beins wurde, in der Regie von Ruth Mensah, am Theater Bern uraufgeführt. Ihr Kinderstück Wolkenrotz wurde sowohl 2021 mit dem Förderpreis des Berliner Kindertheaterpreis als auch mit dem Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg 2022 ausgezeichnet. 2023 wurde es am Landestheater Tübingen, in der Regie von Monika Kosik, uraufgeführt.

Seit 2022 verbindet Vera Schindler eine enge Zusammenarbeit mit der Neuköllner Oper, sodass bereits vier Auftragswerke entstanden: DAS GRÖSSTE ZWISCHEN ÜBERHAUPT, EIGENTLICH BIN ICH GLÜCKLICH, VOGELFREI und GEGENGIFT. 2024 wurde sie in den Vorstand des Verbands der Theaterautor*innen (VtheA) gewählt.

Gwendoly Noltes | Kostüm

Gwendolyn Noltes, geboren 1981 in Den Haag (NL), studierte Modedesign am Amsterdam Fashion Institute und Film & Theatre Design an der Gerrit Rietveld Art Academy (Amsterdam). Sie hat in den Niederlanden diverse Theaterstücke entwickelt und arbeitete auch als Kostüm- und Bühnenbildnerin für zahlreiche Theaterproduktionen. Seit 2011 lebt sie in Berlin. Dort hat sie u.a. freiberuflich für die Staatsoper Berlin, Neuköllner Oper, Theater o.N. und Theater Strahl gearbeitet. Zudem leitet sie verschiedene pädagogische und künstlerische Workshops in ihren unterschiedliche Fachgebieten. 

In ihren Kostümentwürfen sucht Gwendolyn stets nach verbindenden Elementen – ein Ansatz, den sie während ihres Modestudiums entwickelt hat. Beim Erstellen von Kollektionen und dem Finden von Verbindungen stellt sie fest, dass Kontraste manchmal gerade der Schlüssel sind. 

Für das Kostümbild der Theateraufführung GEGENGIFT wurde Gwendolyn herausgefordert, sowohl klare Verbindungen zwischen den Spielern zu schaffen als auch starke Gegensätze zu betonen. Dennoch musste das Gesamtbild visuell zusammenhängend bleiben – ein Gleichgewicht zwischen Harmonie und Kontrast. 

Charlotte Morache | Bühne

© Lanxi Ruan

Charlotte Morache, Modedesignerin, Kostüm- und Bühnenbildnerin, gebürtig aus Kanada studierte Modedesign in Montreal, wo sie zum Abschluss (2014) als Studentin des Jahres ausgezeichnet wurde. Sie hat an der Opera de Montreal hospitiert und am Staatsschauspiel Dresden sowie am Volkstheater München, am Theater Freiburg und an der Deutschen Oper Berlin Assistenzen im Bereich Kostüm- und Bühnenbild gemacht.

Seit 2019 ist sie freischaffend aktiv in der Schauspiel-, Oper-, Tanz- und Filmbranche. Sie entwarf Kostüm- und Bühnenbilder u.a. für Stücke wie Madama Butterfly (R: Benedikt Arnold / Theater Freiburg ), Wollstonecraft (R: Camilla Dania / Theater Freiburg), ZUSAMMEN FALLEN (R: Miriam Götz / Neuköllner Oper).

Zwischen ihren Aufträgen am Theater, tauscht Charlotte gerne ab und zu die Rollen, um selbst auf der Bühne oder vor der Kamera zu stehen. Darüber hinaus fotografiert sie traditionelle Textilkunst in verschiedenen Ecken der Welt.

Änne-Marthe KÜHN | Dramaturgie

© Kimi Palme

ist freie Dramaturgin, Librettistin und Produzentin. Ihre letzten Engagements brachten sie u.a. an die Akademie der Künste Berlin, den Gare du Nord Basel und an die Staatsoper Hannover. Im Rahmen von BTHVN2020 gab sie mit der Chorakademie Dortmund ein Kompendium zeitgenössischer Chorwerke heraus. Seit 2020 sie für die Neuköllner Oper Berlin tätig, wo sie Programm- und Stückentwicklungen und als (Co-) Autorin die Produktionen MOON MUSIC, LILI, NEUE LIEDER VON DER ERDE, ICH HEB DIR DIE WELT AUS DEN ANGELN mit verantwortet. Seit 2024 hat sie einen Lehrauftrag für Libretto und Stückentwicklung an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Sandra M. Heinzelmann | PRODUKTIONS­LEITUNG / REGIE­ASSISTENZ

Sandra M. Heinzelmann erhielt ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Sie arbeitete bereits vor GEGENGIFT freiberuflich an der Neuköllner Oper, wo sie in verschiedenen Symbiosen tätig war – darunter als Regieassistentin, Ausstattungsassistentin, Abendspielleiterin und Produktionsleiterin. Ihre berufliche Laufbahn lässt sich mit dem Myzel eines Pilzes vergleichen, das viele kreative Verknüpfungen innerhalb der Theaterwelt schafft. Ihr verzweigtes Pilzgeflecht führte sie unter anderem ans Atze Musiktheater, Landestheater Neustrelitz und die Staatsoper Unter den Linden in Berlin.

Neben ihren stabilen Verbindungen innerhalb der Theaterwelt hat sie freie Regieprojekte realisiert, so wie an der Neuköllner Oper oder der Rappacini Musical Produktion in Lübeck. Ihre oberirdisch wachsenden Fruchtkörper erstrecken sich über das Theater hinaus und umfassen auch freie Kunstprojekte, die von Street Art bis hin zu interdisziplinären Soundscapes reichen. Ihre Arbeiten bilden dabei wie das Myzel eines Pilzes ein weitverzweigtes Netzwerk kreativer Ausdrucksformen.

PROF. Dr. VERA MEYER (TU BERLIN) | WISSENSCHAFTLICHE Begletiung

© Martin Weinhold

Frau Prof. Dr.-Ing. Vera Meyer leitet seit 2011 den Lehrstuhl für Molekulare und Angewandte Mikrobiologie an der TU Berlin. Die Erforschung und Optimierung pilzlicher Zellfabriken bilden den Schwerpunkt, dabei geht es um eine effektivere Nutzung pilzlicher Stoffwechselpotentiale zur Herstellung von Medikamenten, Plattformchemikalien, Enzymen und Biomaterialen im Sinne einer nachhaltigen Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft. Sie verfolgt hierbei mit ihrem Team einen ganzheitlichen Ansatz und entwickelt als auch kombiniert auf Methoden aus der Systembiologie und der Synthetischen Biologie. Ihre inter- und transdisziplinären Forschungsvorhaben verbinden Natur- und Ingenieurswissenschaften mit Kunst, Design und Architektur und entwerfen biobasierte Szenarien für mögliche Lebens- und Wohnwelten der Zukunft. Vera Meyer ist auch als bildende Künstlerin unter dem Pseudonym V. meer aktiv und macht durch die Mittel der Kunst das Potential von Pilzen für eine nachhaltige Zukunft in der Gesellschaft bekannter.

Chantale Nurse | Bauchgefühl

© Matthew Perrin

Die kanadische Sopranistin Chantale Nurse, mit Wurzeln in Guyana, begeistert mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und eindrucksvollen Bühnenpräsenz. Zuletzt war sie in Kanada als Serwa in der Uraufführung von Of The Sea an der Tapestry Opera zu erleben. An der Opéra de Montréal brillierte sie u. a. als Sister Rose (Dead Man Walking) und Clara (Porgy & Bess). Internationale Engagements führten sie nach London (Porgy & Bess, Grange Park Opera) und Lübeck (Liverpool Oratorio). Als Konzertsängerin interpretierte sie Werke wie Verdis Requiem, Mahlers Sinfonie Nr. 2 und Strauss’ Vier letzte Lieder. Neben Oper und Konzert tritt sie in Genres wie Musical, Burlesque, Funk, Pop und Techno-Oper auf und begeistert weltweit mit ihrer künstlerischen Vielseitigkeit.

Corinna Buchholz | Nebula

© Urban Ruths

Corinna Buchholz absolvierte eine Ausbildung zur Musicaldarstellerin in Osnabrück und nahm an Workshops und Meisterkursen der Casa Belcanto Bremen teil. Sie erschloss sich hier ein breitgefächertes Repertoire vom Musical über Chanson bis hin zur Operette. So war sie u.a. als Gesangssolistin in der „Classic Pop Night“ beim Choriner Opernsommer zu sehen, als Schauspielerin an der Komödie Bremen sowie der Komödie Kassel engagiert und tourte mit einer ABBA-Musicalshow durch die Republik. Sie ist Ensemblemitglied im Berliner Traditionskabarett „Die Stachelschweine“, ebenso wie regelmäßig als Solistin mit dem Salonorchester Berlin unterwegs.

Markus Teichert | DAS ORAKEL

Markus Teichert, geboren 1988 in Berlin, ist Sänger, Gesangspädagoge und 
Chorleiter. Er studierte Gesang und Gesangspädagogik an der UdK Berlin 
und ist als Solist sowie Chorsänger in verschiedenen Ensembles aktiv. 
Auf der Bühne überzeugte er in Produktionen wie Die Nacht und L’enfant 
prodigue. Zudem leiht er seine Stimme zahlreichen deutschen 
Synchronisationen. Mit seiner vielseitigen Erfahrung teilt er seine 
Leidenschaft für Musik und Gesang als Pädagoge und Künstler.

Vivian Yau | Mutter Natur

© David Noles

Die Sopranistin Vivian Yau aus Hongkong wird als „ein leichter, silbriger, heller Sopran mit beeindruckenden Koloraturen“ (The Aspen Times) gepriesen. Sie arbeitet mit Orchestern wie dem Hong Kong Philharmonic Orchestra, dem China National Symphony Orchestra, der Hong Kong Sinfonietta und dem Macao Orchestra zusammen.

Zu den Höhepunkten ihrer Opernkarriere zählen die Rolle der Rosina in Il Barbiere di Siviglia beim Aspen Opera Center in den USA und beim Mediterranean Opera Festival in Italien, die Flaminia in Il Mondo della Luna beim Beijing Music Festival, Mi in Lisas Land des Lächelns an der Neuköllner Oper in Berlin, die Blonde in Die Entführung aus dem Serail an der Opera Hong Kong, die Titelrolle in der immersiven Produktion Vixen von Silent Opera UK beim Hong Kong Arts Festival und die Titelrolle in der Uraufführung von Pierangelo Valtinonis Alice im Wunderland beim Hong Kong Arts Festival. Weiterhin war sie in den Opernrollen der Adele (Die Fledermaus), Adina (L’Elisir d’Amore), Giulietta (I Capuleti e i Montecchi), Tirésias (Les Mamelles de Tirésias), Asteria (Tamerlano) zu sehen.

Yau wurde vom Publikum bei Radio Television Hong Kong zu „My Favourite Young Music Maker“ gewählt. Sie erwarb einen Bachelor of Music an der Juilliard School und einen Master of Music am San Francisco Conservatory of Music.

JUNGE NKO

© Peter van Heesen

KAMIL SAAD AHMAD

Kamil Saad Ahmad studiert Schauspiel an der Universität der Künste in Berlin. 

An der Neuköllner Oper spielt er bereits seit 2013, zuerst im Kinderclub, dann als Mitglied des Jungen Ensembles. Sein Debüt auf der Hauptbühne erfolgte 2017 mit DER SCHUSS 2.6.1967. Unter der Regie von Bjørn de Wildt spielte er u.a. in AMNESIE ATLANTIS, DAS GRÖẞTE ZWISCHEN ÜBERHAUPT und EIGENTLICH BIN ICH GLÜCKLICH.

Er ist außerdem in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, singt im Jungen Chor der Deutschen Oper Berlin und ist als Rapkünstler aktiv.

In GEGENGIFT will er als Hoffnungsritter die Welt retten. Ob ihm das gelingt?

NELE LANGNER

Nele Langner ist 2017 mit ihrer Familie nach Berlin gezogen. Mittlerweile ist sie 17, wird dieses Jahr 18 und tut einfach als ob sie keine Zugezogene sei. Sie hat bereits im Theater Strahl gespielt, bei Academy (Bühnenkunstschule Kreuzberg), und dem Kinderchor der komischen Oper gesungen. GEGENGIFT ist das erste Musik-Theaterstück, an dem sie teilnimmt.

Doch neben Theater besucht Nele noch die Schule. Wie sie ihr Abi neben den Vorstellungen schreiben soll, weiß sie noch nicht. Das sind jedoch Sorgen von Morgen sagt sie, jetzt kommt erstmal die Premiere und dann wird fett gefeiert!

HELENA MARTE

Helena Marte ist 2006 geboren in Ulm und aufgewachsen in Berlin. Schon als Kind war ein großer Traum von ihr, wie ihr damaliges Idol Emma Watson schauspielernd vor der Kamera oder auf der Bühne zu stehen. In der Grundschule war sie deshalb Teil der Theater AG und in der Oberstufe dann auch im Darstellendes Spiel-Kurs. Die ersten „richtigen“ Theatererfahrungen hat sie bei der jungen Neuköllner Oper mit „Eigentlich bin ich Glücklich“ gesammelt. Auch bei „Vogelfrei“ war sie ein Teil des Ensembles und freut sich jetzt sehr, mit „Gegengift“ ein drittes Mal auf der großen Bühne performen zu dürfen.

Ein Funfact über Helena: manchmal ist die etwas orientierungslos, auch mit Kompass.

Lena Wetzel

Für Lena Wetzel, 1998 geboren, ist GEGENGIFT die vierte Produktion an der Jungen NKO, davon die zweite als Darstellerin.

Bühnen- und Gesangserfahrung sammelte sie in der schulischen Musical AG und zahlreichen Chören. Aktuell studiert sie Musikwissenschaft und Italienisch an der Humboldt-Universität, sammelt aber stetig Erfahrungen vor und hinter der Bühne. Zuletzt war sie im “Freischütz für Kinder” im Jugendchor an der Staatsoper tätig. Von Malia, dem wandelnden Lexikon, hat sie gelernt, dass man von allem und jedem etwas lernen kann – selbst wenn es ein Pilz ist.

Johanna Lanzky

Johanna Lanzky, genannt Hanni, ist geboren und aufgewachsen im Fläming. Die ersten Theatererfahrungen sammelte sie in einem Auslandssemester nach der Schule in Kalifornien. Danach ist sie nach Berlin gezogen, wo sie schließlich im Zentrum der Macht- auf der Bühne der Neuköllner Oper- gelandet ist. 
Sie backt gern Kekse und legt Tarot. Ihre Lieblingstarotkarte ist der Stern. 

Essentiell für die Probenzeit und vor Shows sind für sie ein Blubberschlauch und ihre Emotional-Support-Waterbottle. 

VIKTOR VOIGT

Viktor Voigt ist Teil der Produktion „Gegengift“ und ein aufstrebender junger Darsteller. Geboren 2006 in Berlin, entwickelte er früh sein Interesse an der Schauspielerei und fand über die Schule den Weg zum Theater. Seine erste große Herausforderung war die Teilnahme am Jugend Ensemble der Produktion „Vogelfrei“ im Jahr 2024 an der Neuköllner Oper. Diese Erfahrung hat ihn motiviert, seine Karriere als Schauspieler weiter zu verfolgen. Er plant, in Zukunft Schauspiel zu studieren, um seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Jetzt ist er wieder auf der Bühne der Neuköllner Oper zu sehen, bereit, die Sache in die Hand zu nehmen.

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