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EDITORIAL
Mit der Uraufführung von VERBRECHEN – TANATAS TEESCHALE setzen wir unsere Beschäftigung mit dem Schaffen Ferdinand von Schirachs fort: ein Autor, der in den letzten Jahren wesentliche Impulse in die deutsche (aber auch internationale) Literatur- und Theaterwelt gesendet hat. Und zwar aus einem Bereich, der zwar fürs Genre des Gerichtsfilms ideal, aber nur eingeschränkt geeignet für Musik oder gar das Musical erscheint.
Nun wäre die Neuköllner Oper nicht die Neuköllner Oper, wenn sie sich davon abschrecken ließe – geht es mit Schirachs Texten doch um wesentliche und vulnerable Aspekte unseres Lebens, an denen wir nicht vorbei gehen wollen. Wie etwa die des quälenden, allgegenwärtigen Dilemmas: Für was auch immer du dich entscheidest, es wird nicht das (vollständig) Richtige sein. In unserem BERLINER OPERNPREIS 2022 präsentierten zwei Künstler*innenteams, wie es klingen kann, wenn aus den Kurzgeschichten EIN HELLBLAUER TAG und SUBOTNIK Musiktheater wird. Faszinierend und erfolgreich: die preisgekrönte Musiktheaterfassung SUBOTNIK von Samuel Penderbayne (Komposition) und Theresa von Halle (Textfassung, Regie) konnten wir aufgrund ihres Erfolgs mit einer weiteren Vorstellungsserie im letzten Herbst erneut zur Diskussion stellen.
Mit TANATAS TEESCHALE aus dem Band VERBRECHEN steht wieder ein Grundmotiv Schirachs im Mittelpunkt: Wie nehmen wir die wahr, die uns fremd sind, und wie urteilen wir über sie? Gerade unser Bezirk Neukölln ist in diesem Sinne ein ebenso aufschlussreiches wie trauriges Beispiel öffentlicher Wahrnehmung, Zuschreibung, Stigmatisierung und Urteilens. Mit der (wirklich kurzen) Kurzgeschichte von einer seltsamen Teeschale begeben wir uns also erneut auf eine künstlerische Suche, welche Sprachen und Wege Musiktheater finden und gestalten kann auf dem (offenen, oft auch verminten) Feld zwischen Kunst, Realität und Unterhaltung.
Bernhard Glocksin
Von der Short Story zum Musical
Die Neuköllner Oper ist liegt nicht nur in Neukölln, sondern spielt auch für Neukölln, und deshalb war TANATAS TEESCHALE aus dem frühen Kurzgeschichtenband VERBRECHEN von Ferdinand von Schirach prädestiniert für eine Bühnenbearbeitung an diesem Ort. Denn Özcan, Samir und Manólis kommen aus Neukölln, drei Kleinkriminelle, die ihr Glück suchen, dabei aber auf gewalttätige Mafiosi unterschiedlicher Herkunft stoßen, die ihnen das Leben schwer machen.
Aber natürlich ist es ein weiter Weg von einer 20-seitigen Story zu einem zweistündigen Musical. Schirachs Stories haben eine Qualität, die in der deutschen Literatur selten ist: große Lakonie und äußerste Knappheit, das erinnert eher an Hemingway als an deutsche Vorbilder, und hat eine ungeheure Kraft – ist aber für eine Bühnenbearbeitung auch eine Herausforderung. Denn die Kurzgeschichte hat fast keinen Dialog, die Figuren sind nur skizziert, und so muss man die Charaktere und ihre Schattierungen ganz neu entwickeln und ihnen eine Sprache geben.
Özcan, Samir und Manólis werden in der Erzählung fast klinisch beobachtet. In unserem Stück werden sie zwangsläufig zu Akteuren, die ihr Schicksal selbst formen. Dafür eine Sprache zu finden, die (soziale) Realität abbildet, ohne ins Klischee zu verfallen, war unsere größte Aufgabe als Autoren. Und: In der Kurzgeschichte kommen eigentlich nur Männer vor. Uns war wichtig, eine weibliche Perspektive zu schaffen, weshalb die bei Schirach nur am Rande erwähnte Freundin von Samir eine der Hauptfiguren geworden ist: Linda.
Und als der Text fertig war, galt es Spieler*innen zu finden, die diese Charaktere zum Leben erwecken und beglaubigen können. Mir war wichtig, dass ein Stück über Menschen mit Migrationshintergrund auch von einem diversen Ensemble gespielt wird. Und dazu gehört, dass Özcan von einer Frau verkörpert wird, denn für mich war nie das Geschlecht wichtig, sondern nur: ob jemand die Essenz einer Rolle spielen kann.
Fabian Gerhardt
VERBRECHEN – Ein SongSpiel
Die Erzählung gibt ein zeitgenössisches Bild einer Gesellschaft, in der es unterhalb des staatlichen Gewaltmonopols und der Durchsetzung des Rechtsstaats eine autonome Rechtsprechung gibt: Der japanische Tycoon nimmt die Wiederbeschaffung einer für ihn bedeutungsvollen Teeschale mit aller Konsequenz in die Hand. Oberhalb des Rechtsstaats gibt es eine Art himmlische Gerechtigkeit: Es trifft nur die professionellen Kriminellen, die in dem Fall einen eigenen Schnitt machen wollen. Das Trio der jugendlichen Amateurkriminellen kommt heil aus der Katastrophe heraus.
Naturalismus des Musicals kombiniert mit dem anarchischen, optimistischen Geist der Operette, die aus der schlechten Realität doch noch ein beschädigtes Happy End herauskitzelt.
Für die Charakterisierung der Situationen und Figuren habe ich alles an Stilen der Populärmusik benutzt, was mir gestisch sprechend erschien, was Bedeutungen oder einen Kommentar transportiert: Punk, Reggae, BalkanBeat, Latin, Jazz, Folk, Rock, Pop, Schlager usw. Oft stehen diese Stilzitate unverbunden nebeneinander, sich gegenseitig kommentierend. Ich habe versucht, diese musikalische Collage mit einem durchgehenden persönlichen Stil zusammenzuhalten und gleichzeitig durch eine schräge Schreibweise Distanz zu schaffen.
Das Ganze hat mir sehr viel Spaß gemacht!
Wolfgang Böhmer
BETEILIGTE
MUSIKALISCHE LEITUNG Markus Syperek / Tobias Bartholmeß REGIE / TEXT / SONGTEXTE Fabian Gerhardt TEXT / RAP LYRICS Kamil „Demian“ BÜHNE Michael Graessner KOSTÜM Sophie Peters DRAMATURGIE Bernhard Glocksin CHOREOGRAFIE Alessandra La Bella PRODUKTIONSLEITUNG / REGIEASSISTENZ Sandra M. Heinzelmann
MIT
Azaria Dowuona-Hammond (Özcan), Salar Jafari (Samir), Linda Belinda Podszus (Linda), Nicolas Sidiropulos (Manólis), Oliver Urbanski (Wagner / Nowak), Armin Wahedi (Pocol / Tanata) und den Musiker*innen (alternierend) Markus Syperek / Tobias Bartholmess (Musikalische Leitung / Klavier), Zoé Cartier (Cello), Florian Fleischer / Sebastian Böhlen (Gitarre / Bass / Steel), Leonardo von Papp / Christoph Grahl (Schlagzeug) und James Scannell / Adrian Tully (Flöten, Saxophone und Klarinette)
TECHNISCHE PRODUKTIONSLEITUNG Kim Titzmann LICHT Moritz Meyer TON Ronald Dávila Dávila BÜHNE Gregor von Glinski, Ralf Mauelshagen, Rui Wegener, Anne Wundrak, Pet Bartl-Zuba, Marc Schulze ABENDTECHNIK LICHT Moritz Meyer, Ralf Arndt, Oliver Lesky ABENDTECHNIK TON Ronald Dávila Dávila, Klim Losovskii, Sebastian Vivas Sánchez, Stefan van der Burg, Sören Schwedler KOSTÜM Christina Kämper (Leitung), Kathy Tomkins AUSSTATTUNGSASSISTENZ Cara Freitag MASKE Anne-Claire Meyer ABENDSPIELLEITUNG Regina Triebel, Sophie Reavley ÜBERSETZUNG ÜBERTITEL Renée Stulz EINRICHTUNG ÜBERTITEL Kathrin Grzeschniok OPERATOR ÜBERTITEL Lena Wetzel, Anaise Kliemann, Renée Stulz
Tanatas Teeschale ist in dem Band VERBRECHEN von Ferdinand von Schirach, vertreten durch die Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH, Berlin – www.kiepenheuer-medien.de
BIOGRAFIEN
Wolfgang Böhmer | KOMPOSITION
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Seit 1983 arbeitet Wolfgang Böhmer im Musiktheaterbereich und löst die Grenzen zwischen Sprechtheater, Operette, Musical und Oper auf, um ein intelligentes und unterhaltendes Musiktheater zu schaffen. Er kombiniert künstlerischen Anspruch mit Verständlichkeit in seinen Stücken. Zunächst war er ab 1983 mit der Berliner Off-Musicaltruppe COLLEGE OF HEARTS tätig. Ab 1995 konzentrierte er sich auf die Neuköllner Oper, wo er mit Peter Lund das Neue Deutsche Musical entwickelte. Er schuf zahlreiche Werke, darunter Kammeropern und Musicals. 2023 erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter für STELLA und DER GETEILTE HIMMEL.
Kamil „demian“ | Text / Rap Lyrics
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Von nichts kommt nichts, thus shit makes shit. The toilet-eared & toilet-eyed prevail. But I refuse to condone cultural coprophilia. The waste cries, „Fake is the new real!“, „Eat shit or starve to death!“, „Everyone is an artist!“, „Television will be revolutionised!“ But I never forget: don’t wipe your ass with the moonlight and wonder why the sun stinks.
All black, spacesuit on, armed with mono no aware, I must walk through the valley of the mist of evaporating feces. Untouched by dull [censored] around me, cuz they are coprophagic. Some of them are your friends, some of them are mine. And you keep making your psychotraumas proud, and the hands are picking flowers without noticing which.
People are najis.
FABIAN GERHARDT | TEXT / SONGTEXTE / REGIE
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*1971 in Berlin, studierte von 1991 bis 1995 Schauspiel und spielte dann an großen Bühnen in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln, Leipzig und Hannover. 2010 gab er am Staatsschauspiel Dresden mit Die Insel von Athol Fugard sein Regiedebüt. Es folgten Inszenierungen am Deutschen Theater Berlin, Schauspiel Frankfurt und Schauspielhaus Bochum. Seit 2016 regelmäßige Inszenierungen an der Neuköllner Oper, oft von eigenen Stücken,: „Affe“ mit den Songs von Peter Fox‘ Album „Stadtaffe“ (mit John von Düffel). 2020 IRON CURTAIN MAN über das Leben von Dean Reed, und 2023 RADIOLAND über die Mikronation Sealand, beide geschrieben mit Lars Werner. Daneben mehrere Gastprofessuren in den Studiengängen Schauspiel und Szenisches Schreiben an der UdK Berlin.
MICHAEL GRAESSNER | BÜHNE
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Michael Graessner studierte Bühnenbild und Bühnenkostüm an der UdK Berlin bei Achim Freyer. Als Bühnen- und Kostümbildner arbeitete er mit zahlreichen Regisseuren und Regisseurinnen an Häusern wie der Volksbühne in Berlin, den Münchner Kammerspielen, dem Schauspiel Frankfurt und dem Maxim Gorki Theater in Berlin, am Deutschen Theater in Berlin, in Zürich und Basel und in vielen anderen Theatern und Opernhäusern.
In Zusammenarbeit mit dem unterschiedlichen Institutionen arbeitet er oft an der Schnittstelle zwischen Theater und sozialer Intervention. Derzeit verbindet Michael Graessner seine Arbeit als Szenograph und Performer im Theaterkollektiv FARN, einer Gruppe Theaterschaffender rund um die Schauspielerin Sandra Hüller. Michael Graessner lebt mit seiner Partnerin und Theaterautorin Lisa Danulat in Berlin.
Markus Syperek | MUSIKALISCHE LEITUNG / Klavier
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Markus Syperek wurde 1981 in Kiel geboren und studierte Dirigieren, Klavier und Gesang in Lübeck und Karlsruhe. 2003–2006 war er als Solorepetitor und Kapellmeister am Volkstheater Rostock in Oper und Schauspiel tätig. Seit 2006 lebt er in Berlin mit Engagements als Dirigent, Komponist und Arrangeur an Theatern u. a. in Berlin, Linz, Braunschweig, Halle, Baden-Baden, Kiel, Rostock und Hamburg sowie beim Schleswig-Holstein-Musikfestival, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, bei den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci, dem Rheingau Musik Festival und dem Festival Europäische Wochen Passau. Daneben tritt er mit Programmen als Solopianist, Kammermusiker und als Begleiter bei Liederabenden im klassischen, Chanson- und Musicalbereich auf. Hier verbindet ihn seit 2023 eine enge Zusammenarbeit mit dem Chansonnier Vladimir Korneev. Als Pianist spielt er regelmäßig u.a. bei den Berliner Philharmonikern, beim Rundfunk-Sinfonie Orchester Berlin, beim Konzerthausorchester, dem Rundfunkchor Berlin und der Staatsoper Berlin unter Dirigenten wie Daniel Harding, Kirill Petrenko, Simon Rattle, Yannick Nézet-Séguin, Jakob Hrůša und Simon Halsey. An der Staatsoper Berlin dirigierte er 2023 die Uraufführung Robinson von Oscar Strasnoy. 2024 gastierte er als Dirigent und Pianist beim Münchner Rundfunkorchester des BR. An der Neuköllner Oper ist VERBRECHEN – TANATAS TEESCHALE bereits seine 11. Produktion in der er die Musikalische Leitung übernimmt.
TOBIAS BARTHOLMEß | MUSIKALISCHE LEITUNG / Klavier
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Tobias Bartholmeß studierte Tonmeister mit Hauptfach Klavier an der Universität der Künste Berlin. Er ist Lehrbeauftragter für Korrepetition im Studiengang Musical/Show der UdK Berlin, daneben unterrichtet er an der Musikschule Paul Hindemith Neukölln und der Leo Kestenberg Musikschule Schöneberg in der Studienvorbereitenden Ausbildung (SVA) Musical. Als musikalischer Leiter oder Assistent an der Neuköllner Oper hat er über 25 Werke mit einstudiert und geleitet, darunter viele Uraufführungen der Werke von Peter Lund. Als Pianist und Keyboarder spielte er im Schlosspark Theater Nonnsens sowie im Theater des Westens Tanz der Vampire und Ich war noch niemals in New York. Er ist ein gefragter Klavierbegleiter für Musical- und Chansonrepertoire. 2017 gewann er beim Bundeswettbewerb Gesang den Pianisten-Preis für außerordentliche Leistungen eines Klavierbegleiters / einer Klavierbegleiterin. 2023 trat er mit Georgette Dee zur Gedenkstunde der Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag auf. Des Weiteren ist Tobias Bartholmeß als Komponist und Arrangeur tätig.
SOPHIE PETERS | KOSTÜM
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Sophie Peters, Kostümbildnerin aus Berlin. Sie studierte, nach einer praktischen Ausbildung, Kostümbild an der Universität der Künste Berlin. Seit 2018 arbeitet sie als freischaffende Kostümbildnerin für Theater und Film. Zunächst hauptsächlich für Theater, unter anderem am Theater Bonn, an der Neuköllner Oper, am Staatstheater Meiningen. Seit 2021 arbeitet sie vermehrt im Filmbereich, unter anderem für die Kinofilme „The Ordinaries“, „Rote Sterne überm Feld“ und „Mit der Faust in die Welt schlagen“. Auf den 58. Internationalen Hofer Filmtagen wurde sie mit dem Bild Kunst Förderpreis für das beste Kostümbild für ihre Arbeit an „Mels Block“ ausgezeichnet.
Bernhard Glocksin | Dramaturgie
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Künstlerische Leitung der Neuköllner Oper seit 2004. Zuvor Dramaturg und Chefdramaturg für Musiktheater in Hannover, Zürich, Salzburg und Mainz. 1999-2002 Chefdramaturg / stellvertretender Intendant am Deutschen Theater Göttingen. Uraufführungen und Autoren-Werkstätten mit T. Dorst, F. Richter, R. Schimmelpfennig, J. von Düffel, L. Hübner u.a. An der Neuköllner Oper Adaptionen, Inszenierungen und Stücke, Festivals und internationale Koproduktionen. Nebenher freischaffend Juror, Projektmacher, Gastdozent und Lehrbeauftragter.
ALESSANDRA LA BELLA | CHOREOGRAFIE
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Alessandra ist eine in Italien geborene Choreografin und Lehrerin, die derzeit in Berlin lebt. Ihre Arbeit wurde auf verschiedenen Festivals und Residenzen entwickelt und gezeigt, wie dem Jerusalem International Solo Dance Festival, dem Residenzzentrum tanz + und dem LOT Theater Braunschweig. Ihr kurzer Tanzfilm A quiet thriller wurde zu mehreren Filmfestivals in der ganzen Welt eingeladen und gewann die Auszeichnung Beste Regie in der Kategorie „Kurzer Tanzfilm“ und beim Vesuvius International Film Festival 2023 (IT). Neben ihrer unabhängigen Arbeit hat Alessandra Originalwerke für das Staatstheater Hannover, das Mecklenburgische Staatstheater, das Teatro Bellini, die Landesbühnen Sachsen und das Volkstheater Rostock geschaffen.
SANDRA M. HEINZELMANN | Produktionsleitung / Regieassistenz
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Sandra M. Heinzelmann, Diplomierte Musiktheater-Regisseurin und Künstlerin unter dem Pseudonym _smh, ist bekannt für ihre vielseitigen kreativen Aktivitäten in der pulsierenden Kulturszene Berlins. Mit ihrem unkonventionellen Ansatz im Musiktheater schuf sie als DJ einzigartige Klanglandschaften, inszenierte das erste Goth-Rock-Musical der Welt mit der Band Aeternitas und etablierte innovative Live-Tutorials wie „It’s Just Opera, Honey“ für die Neuköllner Oper. Dank ihrer freiberuflichen Tätigkeit arbeitete sie mit renommierten Institutionen wie dem Atze Musiktheater, Staatsoper unter den Linden und der Universität der Künste zusammen.
Azaria Dowuona-Hammond | Özcan
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Azaria Dowuona-Hammond wurde am 2. Februar 2002 in Berlin geboren. Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie in verschiedenen Impro- und Theaterkursen, bevor sie 2022 ihr Schauspielstudium an der Universität der Künste Berlin begann. Neben dem Theater ist sie auch vor der Kamera tätig. 2024 spielte sie die Rolle der Theresa in der Webserie My Very Best Friend (MET Film School) und war als Daphne im Spielfilm RAVE unter der Regie von Nikias Chryssos und Viktor Jakovleski zu sehen. Darüber hinaus ist sie in den Bereichen Tanz und Gesang aktiv. Aktuell setzt sie ihr Studium fort und ist in der Berliner Theater- und Filmszene präsent.
Salar Jafari | Samir
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Salar Jafari (geb. 2001 im Iran) lebt seit 2013 in Deutschland und studiert Schauspiel an der Universität der Künste Berlin. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er u. a. am DasDaTheater (2050, Regie & Text: Jan Savelsberg), Theater Maximal (Frau Müller muss weg, Regie: Jan Savelsberg) und Rohestheater (Der nackte Mensch & Biedermann und die Brandstifter, Regie & Text: Eckhard Debour). VERBRECHEN – TANATAS TEESCHALE ist seine erste Erfahrung an der Neuköllner Oper. Neben dem Schauspiel widmet er sich auch dem Schreiben und der Musik. Er spielt Gitarre und Klavier und zeichnet sich durch seine Leidenschaft für den Gesang aus. Begleitend zu seinem Studium erweitert er kontinuierlich seine musikalischen Erfahrungen.
Nicolas Sidiropulos | ManólIs
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Nicolas Sidiropulos, geboren 1998 in Brüssel, ist in Tübingen aufgewachsen und tut aber so, als käme er aus Neukölln, wenn er wieder im Schwabenländle ist.
Er studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover und am Conservatoire national supérieur d’art dramatique Paris. Aber das Beste Studium bekommt man eh auf der Straße.
Er ist als Liedermacher und Regisseur eigener Kurzfilme aktiv und wurde beim Bundeswettbewerb Gesang (2019, 2021) sowie beim Schauspielschultreffen FIESAD 2019 in Rabat (Marokko) als „Bester männlicher Darsteller“ ausgezeichnet. Der schönste Preis, den er je bekommen hat, war eine Träne aus der dritten Reihe, als er mal einen Monolog gespielt hat, und kurz was improvisieren musste, weil ein Kollege den Einsatz verpasst hat.
Von 2021 bis 2023 war er Teil des Ensembles des Theater an der Parkaue. Die Geschichte mit der Träne ist aber nicht dort passiert.
Linda Belinda Podszus | Linda
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Linda Belinda Podszus, geboren 1996 und aufgewachsen in Berlin, absolvierte ihr Schauspielstudium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Es folgte ein Festengagement am Theater Bonn, wo auch erste eigene Regiearbeiten entstanden sind. Seit Sommer 2023 lebt sie als freischaffende Künstlerin wieder in Berlin und arbeitet für Film/Fernsehen, sowie als Sprecherin ua. für den WDR und Deutschlandfunk. 2025 erscheint ebenfalls ihr filmisches Regiedebüt Autonomia.
Oliver Urbanski | Wagner, Nowak
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Oliver Urbanski studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Sein erstes Engagement führte ihn an das Berliner Ensemble, wo er mit Luc Bondy, Robert Wilson, Claus Peymann und Peter Zadek arbeitete, dessen Ensemble er sich anschließend für vier Jahre anschloss. Gastspiele und Tourneen führten ihn zu den Wiener Festwochen, dem Edinbourgh Festival, den Ruhrfestspielen und der Ruhrtriennale. Neben seiner Tätigkeit an deutschen Theatern ist Oliver Urbanski auch als Conférencier im Musical Cabaret in der Bar Jeder Vernunft/TIPI am Kanzleramt Berlin- und in Kino- und Fernsehfilmen zu sehen, zuletzt in der amerikanischen Kinoproduktion Music, War and Love in der Regie von Martha Coolidge. Als Theatermusiker komponierte und spielte er für 50 Produktionen u.a. für Deutsche Theater Berlin, die Ruhrfestspiele Recklinghausen, Schauspiel Frankfurt, Schauspielhaus Bochum und das Münchner Volkstheater. Er ist Gastdozent an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Als Theaterregisseur arbeitete er in Venedig, Italien, Klagenfurt, Österreich und Deutschland. Für die Produktion Das kleine Gespenst der Bad Hersfelder Festspiele, verantwortete er auch die Fassung, die Songtexte und die musikalische Komposition.
Armin Wahedi | Pocol, Tanata
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Armin Wahedi studierte Schauspiel an der Universität der Künste in Berlin. Er spielte unter anderem am Deutschen Theater, der Volksbühne und dem Berliner Ensemble sowie in Film- und Fernsehproduktionen.
An der Neuköllner Oper sah man ihn bereits in mehreren musikalischen Stücken. Unter der Regie von Fabian Gerhardt spielte er in AFFE, 9 TAGE WACH, MASS FÜR MASS und RADIOLAND. In VERBRECHEN – TANATAS TEESCHALE treibt er nun als Pocol und Tanata sein Unwesen.
Neben der Bühne widmet sich Armin anderen schönen Dingen wie Abenteuern in der Natur, Kochen und Werken. So mauert er sein Bett selbst und verwandelt Beutel und Bretter in Badlampen und Bieröffner. Jenseits von Hammer und Herd trifft man ihn am besten auf einen Salat oder eine Partie Tischtennis.
Florian Fleischer | Gitarre / Bass / Steel
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Florian Fleischer (geb. 1988 in NRW) ist Gitarrist, Improvisator, Songwriter und Komponist, der sowohl im Jazz als auch in der Pop- und Rockmusik aktiv ist.
Er studierte von 2008 bis 2010 bei Frank Sichmann in Arnheim (Niederlande).
Ab 2010 setzte er sein Studium bei Frank Möbus in Weimar fort und erhielt zusätzlich Unterricht bei Mike Moreno, Maarten van der Grinten, Helmut Kagerer, Peter O‘Mara, Kalle Kalima, Werner Neumann und vielen anderen.
Seine Hauptprojekte sind derzeit Flo Fleischer Trio, Florian Fleischer und das Gelbe vom Ei, das Avantgarde Trio Massive Schräge. Mit Meltdown spielt er live und improvisierten Elektro und ist ständiger Bass- und Gitarrespieler bei Deine Cousine, Luke Mockridge und Balbina. Daneben schreibt er Jazz- und Popmusik, nimmt im eigenen Studio auf, schreibt/arrangiert für Bigband und ist Autor für bonedo.de.
Sebastian Böhlen | Gitarre / Bass / Steel
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Sebastian Böhlen ist ein Jazz Gitarrist, Komponist, Arrangeur, Bandleader, Pädagoge und Produzent. Seine internationale Konzertkarriere (u.a. mit Al Jarreau, Randy Brecker, David Liebman, Kurt Elling Kurt Rosenwinkel und der hr-Big Band) umfasst Auftritte u.a. in der Berliner Philharmonie, der Carnegie Hall und auf dem Montreux Jazz Festival. Von der Presse als als „einer der besten jüngeren deutschen Gitarristen (Jazzpodium)“ oder als „einer der Hoffnungsträger des deutschen Jazz (Jazzthing)“ beschrieben, ist er auf über 25 Alben sowie auf zahlreichen, Radio- und Fernsehaufzeichnungen zu hören. Diverse internationale Preise und Stipendien komplementieren seinen künstlerischen Lebenslauf.
Zoé Cartier | VIOLONCello
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Die französische Cellistin Zoé Cartier ist mit ihrer hohen musikalischen Sensibilität und ihrer kompromisslosen Suche nach künstlerischem Ausdruck eine Ausnahmeerscheinung. Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Solo-Studium an derHochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin wurde sie für zwei Spielzeiten als Solocellistin ans Opernhaus Magdeburg engagiert. Seitdem konzertiert sie als Solocellistin und Gast diverser Ensembles, u.a mit der Kammerakademie Potsdam, dem Ensemble Resonanz und dem Solistenensemble Kaleidoskop. Ihre künstlerische Offenheit undNeugier eröffnen ihr vielseitige Möglichkeiten für die Zusammenarbeit mit ganz unterschiedlichen Künstlern wie z.B. Tino Segal, Choreografin Sasha Waltz und dem Theaterregisseur Falk Richter. Sie ist seit vielen Jahren in der Zeitgenössische Musik-Szene unterwegs und arbeitet mit Musiker*innen des Ensemble Adapter, Zaffraan Ensemble, K.N.M Berlin, Vokalsolisten Stuttgart, Zeitgenössische Oper Berlin und ist festes Mitglied im Ensemble LUX:NM.
James Scannell | Saxophon / Klarinette
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James Scannell wurde 1974 in London geboren. Er studierte Jazz-Saxophon und klassische Klarinette an der Royal Academy of Music in London von 1992 bis 1996. Nach dem Studium spielte er als Mitglied des Pasadena Roof Orchestras für den Soundtrack des Films „Comedian Harmonists“. Die Premiereparty im Hotel Adlon hat ihn so positiv beeindruckt, dass er beschloss, 1999 nach Berlin zu ziehen. In Berlin spielte er als Solist in Jazzclubs, leitete sein eigenes Swing-Combo für Lindyhop-Partys und Burlesque-Shows und war tätig als Theatermusiker, Orchestermusiker und bei Pop-Produktionen, unter anderem „Udo Lindenberg MTV Unplugged“. 2022 spielte er als Klarinettensolist das Programm Benny Goodman Famous Carnegie Hall Concert 1938 mit dem Swing Dance Orchestra in der Philharmonie Berlin und der Laeiszhalle Hamburg. Er ist Mitglied der Band des Berliner Ensembles Dreigroschenoper und spielt als Gastmusiker in mehreren Produktionen an der Komischen Oper Berlin.
Adrain Tully | FlÖTE / SaxophonE / Klarinette
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Der australische Saxophonist Adrian Tully spielt Sopransaxophon im sonic.art Saxophonquartett. Das Quartett trat bei Festivals in Europa, Australien, Südamerika und Afrika auf. Auch Solokonzerte für Saxophonquartett und Orchester spielten sie in Nürnberg, Linz, Aachen, Darmstadt und Weimar. Adrian Tully hat als Orchestermusiker mit über 20 Orchestern Deutschlands musiziert, wie den Berliner Philharmonikern, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Ensemble Modern, dem Bayerischen Staatsorchester und dem NDR Elbphilharmonie Orchester. Er ist Lehrbeauftragter für klassisches Saxophon an der HMTM Hannover und als Multi-Instrumentalist bei mehreren Produktionen in Berlin zu hören.
LeOnardo VON PAPP | SChlagzeug
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Leonardo von Papp wurde 1977 in Brasilien geboren. Aufgewachsen in Brasilien und Deutschland, kam er 1990 zum Schlagzeug, nachdem er zuvor als Kind alle möglichen anderen Instrumente ausprobiert hatte. Von seinem ersten Schlagzeugerlebnis an war er gefangen von der Kraft und dem Klang, den eine Trommel erzeugt. In mehr als 25 Jahren Live- und Studioarbeit hat er alles erlebt, von Kirchen und Straßenmusik bis hin zu Philharmonien. Von kleinen Jazzclubs bis hin zu den größten Rockfestival-Bühnen. Er studierte klassisches Orchesterschlagzeug an der Hochschule für Musik – Würzburg und Drum-Set am Berklee College of Music Boston (USA) und als Privatschüler bei Gary Chaffee (Boston/USA). Zurzeit lebt er in Berlin und arbeitet freiberuflich in den Bereichen Studio, Theater- und Musicalshows, Bands und Orchestern.