Wabernde Dub-Beats, atmosphärische Klangflächen und „Nazis raus“ statt Bierzelt-Stimmung und Deutschtümelei – sie haben die verstaubte musikalischen Gattung des deutschen Volkslieds mit ihren Mensch-Maschine-Co-Produktionen ins 21. Jahrhundert geholt: die Gewinner*innen des bundesweiten Songcontests VOLKSLIED 3000. Ziel des Wettbewerbs war die Vertonung von KI-generierten Texten, bewertet wurde der künstlerische Gesamteindruck, der Umgang mit dem Text sowie die Positionierung zum Thema „Volkslied“.
Neben Max Prosa, Tonia Reeh, Die Grenzgänger und João Orecchia & Tsepo Pooe featuring Adelle Nqeto mit ihren Volkslied 3000-Auftragskompositionen sind am 3. September 2022 mit den ausgezeichneten Musiker*innen Johannes Wester, Anton Israel, Migati, Rosenroth und Anne Munka die unterschiedlichsten Genres zu hören.
Moderation: Hans Narva, Leiter des „Kommen und Gehen“-Festivals
Hintergrund
Die Aufgabe an die Teilnehmenden war die Vertonung von Texten, die durch die Künstliche Intelligenz GPT-3 auf der Website www.volkslied3000.de generiert werden. Aufgerufen waren Laien bis Profis, Singer-Songwriter, Schulbands oder Sinfonieorchester. Die Fach-Jury bewertete die Originalität, Kreativität und Qualität der Einreichungen im Videoformat. Die fünf Gewinner*innen erhalten die Möglichkeit, August und September beim „Kommen und Gehen“ – Das Sechsstädtebundfestival! in der Oberlausitz und in der Neuköllner Oper aufzutreten sowie Preisgelder in Höhe von jeweils 1.000 Euro.
Aus über 30 Einreichungen wählte die Jury fünf Preisträger:innen und einen Sonderpreis aus. Kriterien der Auswahl waren der künstlerische Gesamteindruck, der Umgang mit dem KI-generierten Text sowie die Positionierung zum Thema „Volkslied“. Ausgezeichnet wurden die Gewinner*innen mit einem Preisgeld von jeweils 1.000 Euro und Konzerten beim Kommen und Gehen Festival sowie in der NKO. Innerhalb des Projekts wurden außerdem Auftragskompositionen an die Musiker*innen Max Prosa & Alin Coen, Die Grenzgänger, Tonia Reeh, João Orecchia.
AUSGEZEICHNETE KOMPOSITIONEN
Johannes Wester: „Sterne“
Anton Israel: „Zeit zu fliehen“
Pony Pracht: „Und ich weiß Bescheid“
Migati: „Bitte wenig Text generieren“
Rosenroth: „Zeit der Stille“
SONDERPREIS
Anne Munka: „Nazis raus“
AUFTRAGSKOMPOSITIONEN
Die Grenzgänger: „Ich bin ein Mensch und keine Maschine“
Alin Coen & Max Prosa: „Vergiss mich nicht“
João Oreccia: „Ich habe mich selbst getroffen“
Tonia Reeh: „Pflück mir Blumen“
Volkslied3000 wird gedacht, diskutiert, programmiert und veranstaltet durch
Volkslied 3000 wird entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.