Rameaus Ballet-Comédie in einer Fassung von Robert Lehmeier und Jakob Vinje
Premiere am 22. November 2012
Was hat eine hässliche Wassernymphe in Neukölln zu suchen? Fast 270 Jahre, nachdem Platée zum ersten Mal am französischen Hof mit Pauken und Trompeten Opfer einer Götter-Intrige und in einer inszenierten Hochzeit von Jupiter missbraucht wurde, um Juno von ihrer Eifersucht zu heilen, schlägt sie im Sumpf der Karl-Marx-Straße auf. Und ist nicht klüger geworden.
Auf dem Markt der Eitelkeiten ist der Traumpartner nur einen Mausklick entfernt – und der Hartz IV-Frosch küsst den Prinzen. Zumindest virtuell. Cool. Oder nicht? Klar, ein paar Retuschen am Selbstbild helfen, und anfällig für Schmeicheleien sind wir doch alle. Was passiert, wenn sich einer aufmacht, den ganz großen Traum von der wahren Liebe zu träumen, sich in Selbstüberschätzung verfängt, L´Amour und La Folie in Person begegnet, die beste Freundin mal wieder gar nicht die beste und am Ende der tollste Hengst gerade noch gut genug ist – dem gehen Regisseur Robert Lehmeier (u.a. Angela – eine Nationaloper, Così fan tutte) und Komponist Jakob Vinje (u. a. Auftragsarbeiten für Nibelungen-Festspiele Worms und diverse Filme) nach mit einer Bearbeitung von Jean Philippe Rameaus Ballettkomödie Platée.
Musikal. Arrangement/ Text: Jakob Vinje; Musikalische Leitung: Hans-Peter Kirchberg; Regie: Robert Lehmeier; Choreographie: Gregory Le Blanc; Ausstattung: Markus Meyer; Video: René von der Waar
Mit: Thorbjörn Björnsson, Melanie Gardyn, Clemens Gnad, August Schram, Armin Stein, Lydía Zervanos