von Matthias Rebstock, Tilman Rammstedt und Michael Emanuel Bauer
mit dem Ensemble leitundlause
Uraufführung am 26. August 2010
Während in Berlins Mitte die letzten Brachflächen zugebaut werden und den Luftschlössern eines neuen, aufgeräumten Berlins Platz machen müssen, schrumpfen drum herum die Städte und lassen riesige urbane Brachflächen entstehen, werden ganze Dörfer von der Außenwelt abgehängt oder verschwinden ganz von der Landkarte. Die Ideologie des permanenten Wachstums weicht einer Kunst des Schrumpfens.
Im Zentrum des Abends steht der kleine Treck unerschrockener „Raumpioniere“, die der Stadt den Rücken kehren, um auf dem Land ihre Projekte zu verwirklichen. Sie denken urban, sind global vernetzt – und bringen die Bio-Produkte mit dem Auto aufs Land, weil es die dort nicht zu kaufen gibt. Die neun Performerinnen von leitundlause (an der Neuköllner Oper zuletzt in Referentinnen. Geschichten aus der zweiten Reihe) schlüpfen in unterschiedlichste Rollen, preisen als Maklerinnen Wohnprojekte an, agieren als Experten für Stadtplanung und ländliche Entwicklung, beschäftigen sich mit den Problemen der creatio ex nihilo, üben sich in Langeweile und Müßiggang, erfinden Projekte über Projekte und begeben sich so auf die Suche nach dem Modell für ein neues Leben.
Das Projekt entsteht als Koproduktion mit der Stiftung Bauhaus Dessau und in Kooperation mit der IBA Stadtumbau 2010.
Text: Tilman Rammstedt und Matthias Rebstock; Musik: Michael Emanuel Bauer; Inszenierung: Matthias Rebstock; Bühne: Sabine Hilscher, David Reuter, Sabine Beyerle; Kostüm: Sabine Hilscher; Projektionen: David Reuter, Sabine Beyerle; Elektronik: Hannes Strobel; Choreinstudierung: Matthias Bartsch; Dramaturgie: Bernhard Glocksin
Mit: Kathrin Diele, Philipp Gropper, Sabine Hilscher, Irmtraud Horstkotte, Herdís Anna Jónasdóttir, Uli Kempendorff, Deborah Klein, Ursula Renneke, Lydia Starkulla, Janni Struzyk und Mariel Jana Supka