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Frauenrechte: Mehr Licht und Weniger Schatten

Die Strauss-Oper DIE FRAU OHNE SCHATTEN wurde vor über 100 Jahren uraufgeführt und ist noch immer aktuell – in ihrem Zentrum steht die Verhandlung von Elternschaft: Was geschieht, wenn Frauen die Entscheidung über die Mutterschaft vom Staat, von der Gesellschaft oder vom eigenen Körper abgenommen wird?

Wie gehen nun wir damit um, dass große Teile der Theater- und Musikwelt immer noch nicht akzeptieren wollen, dass Elternschaft für die Mehrheit ihrer Künstler*innen ein zentraler Lebenswunsch ist, der Platz im Arbeitsleben braucht? Wieso herrschen weiterhin tiefe Vorurteile gegenüber werdenden Müttern, die suggerieren, dass Mutterschaft und ein Leben als Künstlerin unvereinbar sind? Da am Spagat zwischen Familie und künstlerischer Karriere – egal ob auf oder hinter der Bühne – insbesondere Frauen zerbrechen, hat sich unlängst der Verein der Bühnenmütter gegründet. Ihre Pilotstudie zeigt, wie Frauen mit finanziellen, künstlerischen und emotionalen Widrigkeiten zu kämpfen haben, wenn ihnen Sprüche wie „Mit jungen Müttern arbeiten wir nicht“ oder „Dass Sie ein Kind haben, sollten Sie aber besser verschweigen“ entgegenschallen.

Gerade weil Bühnen für sich in Anspruch nehmen, eine gesellschaftskritische Instanz zu sein, ist es unumgänglich, dass hier Dialoge starten, um ehrgeizige Ziele für mehr Familienfreundlichkeit und Geschlechtergerechtigkeit zu formulieren. Denn Frauen sind in Deutschland weder an den Schaltstellen von Kulturbetrieben paritätisch vertreten noch adäquat, d.h. entsprechend ihrer künstlerischen Qualitäten, repräsentiert. Gender-Pay- und -Care-Gap sind die Folgen. Damit können sich weder Frauen noch Männer zufriedengeben, denn beide sind Eltern.

Ich freue mich auf die politische Diskussion MUSIKTHEATER VERNETZT – MUSIKTHEATER UND GLEICHSTELLUNG ebenso wie auf die zeitkritische Inszenierung und Bühnenkunst der FRAU OHNE SCHATTEN von Ulrike Schwab und ihrem Team an der Neuköllner Oper!

Einen schönen Sommer an diesem wundervollen Ort wünscht

Cornelie Kunkat, Referentin für Frauen in Kultur & Medien, Deutscher Kulturrat

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