Der Zahlenteufel geht um, vor allem wieder jetzt! Natürlich kennt man ihn zu Genüge: wenn gespart werden muss, vernebeln sich Köpfe und Diskurse, und eisern herrschen Gesetze der Mathematik und Ökonomie. Staat und Stadt sollen sparen, bis zu 10% auch in der Kultur. Aber der Teufel steckt wie wir auch wissen im Detail. Berlin lebt nicht von Industrie, sondern von der Anziehungskraft seiner einzigartigen Mischung von Kulturen und Kulturangeboten. 10% minus heißen in Theatern, Opern, Konzerthäusern, Bibliotheken und insbesondere der Freien Szene nicht einfach „10% weniger Output“, sondern bis zu 50 und mehr Prozent weniger an Vorstellungen, Vielfalt und Veranstaltungen.
Was würde ein solcher Kahlschlag bedeuten für die Kulturschaffenden, die überwiegend prekär produzieren, für die gesamte Stadtgesellschaft und die vielen, die dafür eigens nach Berlin kommen? Das haben Vertreter*innen der Kultur bei der großen, beeindruckenden Demonstration der Berliner Kulturschaffenden am 13.11. vor dem Brandenburger Tor noch einmal deutlich gemacht.
Also, lieber Teufel, einfache Mathematik ist nicht alles, oder anders: Mach voran, dass unsere Politik endlich auch lernen kann, dass 10 = 10 durchaus zu falschen, ungewünschten Ergebnissen führen kann. Und dass alle anders, differenzierter rechnen lernen.