Ein Großstadtcomic nach John Gay ’s »The Beggar’s Opera«
Musik, Lyrics: Moritz Eggert.
Von Balletto Civile (I), Neuköllner Oper und Freiraum Syndikat
Uraufführung 19. Oktober 2017. Bis 19. November
Mit englischen Übertiteln
Ein fulminanter Bühnen-Comic in bunten und stets „bewegten“ Bildern, ein Feuerwerk paralleler Spielszenen und Hit-verdächtiger Songs, die ins Ohr gehen: ..Da ist also auf Initiative der Neuköllner Oper Berlin eine Produktion entstanden, die Maßstäbe setzt in Sachen internationaler und genresprengender Theaterarbeit. Und dann auch noch derart unterhaltsam, überbordend und charmant…(Ulrike Kolter in Die Deutsche Bühne)
Signor Peachum hat ein Problem. (Schön, wenn es nur eines wäre). Nicht nur, dass die Organe des Staates andere Vorstellungen über seine beruflichen Erfolge haben, nicht nur, dass seine Frau einen höchst eigenen, sinnlichen Umgang mit dem Personal pflegt; jetzt ist auch noch Tochter Polly durchgedreht: hat hinterrücks MacHeath geheiratet! Nichts gegen diesen ehrenwerten Verbrecher, aber verschleudert man sein/ihr einzig profitables Kapital (Pollys Unschuld) zum Nulltarif? Nun bekommt auch MacHeath Probleme, denn ein toter Schwiegersohn ist für Signor Peachum immer noch besser als ein lebendiger (apropos, woher kommt eigentlich diese Famiglia: aus Kalabrien? Palermo??). Und schließlich haben auch Gefängnisdirektor Lockit und seine Tochter Lucy einige Rechnungen offen mit MacHeath und der sauberen Familie Peachum …
The Beggar’s Opera“, also die Oper, die uns ein Bettler erzählt, ist die Urform des Alternativen Musiktheaters, in der John Gay und Samuel Pepusch den Konventionen des Opernbetriebs und der Londoner Gesellschaft um 1735 einen radikal-ironischen Spiegel vorhalten. (Brecht/Weill haben daraus ihre „Dreigroschenoper“ und einen Welterfolg gemacht.) Im Jubiläumsjahr der Neuköllner Oper erweisen wir einer ihrer frühen, erfolgreichen Produktionen unsere Reverenz und erzählen das Großstadtmärchen, das ja glücklicherweise der Vergangenheit angehört, neu. Mit der Musik von Moritz Eggert und der physischen Energie, Bewegungsfreude und Virtuosität von Balletto civile aufgeladen, spielen, singen und »bewegen« zehn deutsche und italienische Darsteller-Tänzer-Sänger*innen die alte Mär von unten und oben, Liebe und Verrat, Geschäft und Verbrechen. La BETTLEROPERa ist eingeladen zum Kurt Weill Fest 2018 in Dessau.
Regie/Choreographie: Michela Lucenti | Dramaturgie: Bernhard Glocksin
| Bühne: Sabrina Rossetto | Kostüm: Rebekka Dornhege Reyes
Mit: Maurizio Camilli, Ambra Chiarello, Christopher „Crsto“ Ciraulo, Sophia Euskirchen, Nicole Kehrberger, Jörn Linnenbröker, Michela Lucenti, Emanuela Serra Demian Troiano, Emilio Vacca sowie Danilo Andres Sepulveda Cofre, Thora Hohberg, Christian Schaaf, Ini Dill, Rafeu Ahmed, Ada Sternberg
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Fotos: ©Matthias Heyde