1990 ff. Mauern fallen, Systeme gehen kaputt, Grenzen werden neu gezogen und ein Junge aus Neukölln verliebt sich in ein Mädchen aus Marzahn. Cems Mutter Esma, eine Fabrikarbeiterin, hat große Pläne mit ihrem Sohn. Er soll es im Leben einmal besser haben als sie. Gaby, ein ehemaliger Opernstar der DDR, will, dass ihre Enkelin Lisa an den größten Opernhäusern der Welt singt. In Gabys Traum kommt eine Liebesgeschichte mit einem „Mohammedaner“ nicht vor. So nehmen also Lisa und Cem ihre eigene Lebensfahrt auf, in einer besonderen Stadt und zu einer Zeit, die vieles möglich macht und in der sich vieles entscheiden wird. Die Liebe wächst, doch ihre Protagonist*innen auch. Lisa und Cem müssen sich neu orientieren, lösen sich von Familientraditionen und suchen für ihre Träume Anschluss an ein komplett neues System. Nach einer Dekade wird das Leben und seine Zwänge sie an einen Punkt gebracht haben, an dem es kein Miteinander mehr gibt.
BERLIN KARL-MARX-PLATZ ist der dritte Teil von Hakan Savaş Micans Stadt-Trilogie, ein Singspiel über das Verschwinden der Arbeiter*innenklasse und eine Liebeserklärung an viele verloren gegangene Träume der 90er in Berlin.
Hakan Savaş Mican, Film- und Theatermacher, 1978 in Berlin geboren und in der Türkei aufgewachsen. Er lebt in Berlin und arbeitet seit 2008 als Regisseur & Autor an wichtigen Theatern wie dem Thalia Theater Hamburg und als Hausregisseur am Maxim Gorki Theater Berlin.
Jörg Gollasch arbeitet seit 2002 als freier Komponist, Arrangeur und Produzent an diversen Theatern im In- und Ausland, darunter das Schauspielhaus Hamburg, das Wiener Burgtheater und das Deutsche Theater Berlin. Er komponierte außerdem die Musik für zahlreiche Kurzfilm-und Hörspielproduktionen.
Uraufführung am 9. Oktober 2021
Regie & Textfassung
Hakan Savaş Mican
Komposition/Arrangements
Jörg Gollasch
Dramaturgie
Holger Kuhla
Bühnenbild
Alissa Kolbusch
Kostümbild
Marcus Karkhof
Videos
Sebastian Lempe
Mit
Alida Stricker, Hasan Hüseyin Taşgın, Rita Feldmeier, Berivan Mara Kaya und den Musiker*innen Peer Neumann (Klavier), Lukas Fröhlich/Fabian Engwicht/Isabelle Klemt (Trompete & Violoncello), Natalie Plöger/Manuel Zacek (Kontrabass), Wassim Mukdad (Oud), Lizzy Scharnofske/Philip Dornbusch (Percussion) und Fabiana Striffler/Meike-Lou Schneider (Violine)
Dauer: ca. 115 Minuten, ohne Pause.
Im Anschluss an die Vorstellung am 28. Oktober findet ein Publikumsgespräch mit Alida Stricker und Hasan Hüseyin Taşgın in Zusammenarbeit mit Theaterscoutings Berlin statt. Der Eintritt zum Gespräch ist frei. Alle Infos zum Angebot finden Sie hier.
Foto: © Thomas Koy