
HALBER MOND
Ein Text von Roland Schimmelpfennig mit Karoline Gable, Paul-Jakob Dinkelacker und der Stimme von Corinna Harfouch
HALBER MOND ist die Geschichte vom Wanderzirkus Narva, der sein Zelt Abends in einer Vorstadt, Neukölln nicht unähnlich, aufschlägt. Der alte Zirkusdirektor und seine blinde Tochter auf dem Hochseil haben schon an vielen Orten der Welt das Publikum be- oder gar verzaubert, ihre Magie hat das Publikum Grenzen überwinden und das Unmögliche erleben lassen.
Wie verlässlich ist jedoch der Moment des Gelingens, der Magie, mit denen uns Theater, Zirkus, Musik und Kunst immer wieder beschenken? Was geschieht, wenn das Ersehnte nicht eintreffen will?
In gewisser Weise ist Roland Schimmelpfennig auch eine Art Magier, ein Magier des Wortes, mit einem umfassenden Oeuvre weltweit gespielter Stücke und den Romanen. Kurz nach Beginn ihrer Theaterlaufbahn lernten sich Roland Schimmelpfennig und Bernhard Glocksin kennen. Als Gruß zum Ende seiner Zeit an der NKO sandte ihm Roland Schimmelpfennig mit dem HALBEN MOND eine poetische Metapher über das, was uns alle – Theaterleute und -liebhaber*innen – beglückt, beschätigt, bedrängt. Das Theater, mit allem Glanz und Scheitern.
Karoline Gable und Paul Jakob Dinkelacker inszenieren und vertonen Schimmelpfennigs Text als Referenz zu einem Theater, in dem der Scheinwerferspot noch auf dem Wort liegt wie im Zirkus auf der Manege oder dem Trapez. Und weil in diesem wundersamen Zirkus auch das Abwesende seine Kraft entfaltet, tritt eine Stimme auf, unsichtbar und doch so präsent. Die einer – sagen wir es ruhig: ebensolchen Legende des Theaters – Corinna Harfouch.
MUSIK Paul Jakob Dinkelacker REGIE Karoline Gable AUSSTATTUNG Sarah Schimke STIMME Corinna Harfouch
HOLY BITCH!
Mythen-Music-Cabaret von Elli Papakonstantinou, Konzept/Text: Elli Papakonstantinou, Musik: Maria Papageorgiou, Petros Bouras
Die geflügelten Gorgonen, die drei Schwestern mit langen Klauen und leuchtend roten Zungen, leben im Exil in der neuen Welt von Elon Musk. Zwei von ihnen haben einen düsteren, surrealen Laden eröffnet – okay, es ist eine einfache Bäckerei, aber sie backen dort täglich Brot für die Auguststraße im gentrifizierten Berlin.
HOLY BITCH! ist eine surreale Revue der Transformation. Von Opernarien bis zu Pop- oder Punk-Sounds, zwischen Animationsfilm in Echtzeit und Live-Show: hier agiert ein griechisch-deutsches Quintett wildentschlossener „Holy Bitches“, Hexen und Bäckerinnen über Mythen, die als Träume, Stimmen und Wünsche unser heutiges Alltags-Chaos bewohnen. Denn diese sprechen unsere Umgangssprache, benutzen unsere Devices und sabotieren unsere KI-Chats.
Und die dritte Schwester? Die furchteinflößende Medusa? Im Meta-Kabarett HOLY BITCH! backen wir Brot und fertigen Ideen für eine Welt ohne Elon unter den Blicken der schönen und lachenden Medusa.
Am Ende rufen die HOLY BITCHES auf zum Widerstand: das abendländische Theater mit seinen Stories von Göttern, Monstern, Männern, von Sex & Drugs & Täuschung bedarf der Transformation. Mit Medusa befreit sich auch das Publikum für einen Aufbruch in eine andere Zukunft.
HOLY BITCH! entstand in enger Zusammenarbeit in Athen und Berlin für den Spielzeitabschluss HIMMEL ÜBER NEUKÖLLN.
In deutscher, griechischer und englischer Sprache
MIT Merve Akyıldız (Voice, Piano), Francesca Diprima, Lisa Mader, Eleana Georgouli, Maria Papageorgiou (Voice, Guitar, Electric Bass, Percussion)
KONZEPT, TEXT, REGIE Elli Papakonstantinou MUSIKALISCHE LEITUNG Petros Bouras BÜHNE Maria Panourgia KOSTÜM Ioanna Tsami VIDEO Katerina Savvoglou DRAMATURGIE Bernhard Glocksin PRODUKTIONSLEITUNG / REGIEASSISTENZ Cara Freitag
In Kooperation mit
LA FILATURE, SCÈNE NATIONALE MULHOUSE (FR)
Mit Unterstützung des Griechischen Kulturministeriums