von Peter Lund
Musik nach Friedrich Schröder
Premiere am 24. September 1992
Der Spielverderber – Melodram 1942 – Eine Erzählung darüber, wie eine Operette im Dritten Reich entstanden sein könnte: Der Minister hat Regisseur Keller völlig freie Hand gegeben. Ein Prestigeobjekt. Der ungarische Star Lana Vargas, Vera Bahrof, die Geliebte des Ministers, und Kellers Frau Maria schlagen sich um die Hauptrollen. Nicolas Müller soll den Text schreiben und will alles ganz schnell hinter sich bringen. Aber dann verguckt er sich in Keller und ist plötzlich mitten drin in den eigentlich ganz normalen Katastrophen einer Theaterproduktion. Mit dem einzigen Unterschied, daß es in einem faschistischen System normale Katastrophen nicht gibt. Am Ende ist Nicolas dann nicht mehr da – aber wie Vera sagt: „Mit Spielverderbern kann man eben nicht spielen.“
Der Spielverderber ist eine fiktive Geschichte, mit erfundenen Personen, Der Spielverderber ist eine fiktive Geschichte, mit erfundenen Personen, jedoch vor realem Hintergrund. Sie erzählt, wie einfach der Faschismus funktioniert, wenn man die Spielregeln erstmal begriffen hat. Diese Spielregeln werden begleitet von der Musik Friedrich Schröders. Bekannte Ohrwürmer, ungewöhnlich arrangiert für vier Flügel. Im Dreivierteltakt sind manche Situationen eben doch leichter zu ertragen – oder zu übersehen. Und schließlich bleibt einem immer noch das Eine: „Träume kann man nicht verbieten.“
Regie: Peter Lund; Musikal. Bearbeitung/Leitung: Winfried Radeke; Bühnenbild: Ulrike Reinhard; Kostüme: Daniela Thomas; Choreographie: Sabine Schwarzlose
Mit: Regine Anhamm, Torsten Baireuther Sylvia Bitschkowski, Frederike Haas (Antje Rietz), Urs-Werner Jaeggi, Matthias Körner Daniel Pfeiffer, Cornelia Poser, Winfried Radeke, Jakob Wurster